Christa Schechtl's
"Der Schrei" 1

Neues Martyrium in einem Pinienwald

Ich fing zu recherchieren an. Ließ nicht locker, bis ich schließlich erfuhr, dass 40 Kilometer außerhalb von Kiew ein neues Budka, was Todeshaus bedeutet, eröffnet wurde. Versteckt in einem kleinen idyllischen Pinienwäldchen. Hermetisch abgeriegelt.

Hierher kommen nun die von der Straße gefangenen Hunde. Hier werden sie in Boxen gesteckt, wo sie aufeinander losgehen- und hier lässt man sie auch verhungern. Im Winter starben die ärmsten der Armen reihenweise an Schwäche, Hunger und Kälte. Noch während meiner Anwesenheit in Kiew holte die unverwüstliche Tierschützerin Galina drei halbverhungerte Hunde aus Budka. Galina steht jeden Tag stundenlang in einer zugigen U-Bahnunterführung und bettelt. Manchmal ist ihr Verdienst den ganzen Tag über knapp 50 Pfennig.

Mein Protest beim Direktor

Mein anschließendes Gespräch mit dem zuständigen Direktor Nikolei Schepez machte mich wütend. Diese Anlage sei kein Budka, verteidigte er sich, sondern ein Tierheim, und er wisse selbst, dass noch viel im Argen liegen würde. Zum Schluss wollte er noch wissen, wie ich das "Tierheim" gefunden hätte.

Im neuen Budka außerhalb von Kiew lässt man die Hunde verhungern. Ich streichle einen zutraulichen Mischling, der dabei genüsslich die Augen schließt. Die ukrainische Tierschützerin Galina (Foto oben) rettete aus dieser Anlage vier halbverhungerte Hunde und den verletzten Welpen und brachte sie vorübergehend in ein kleines Häuschen (Foto Mitte).

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